Montag, 25. Februar 2013

Mitten ins Gesicht

...der Schlag kommt nicht unerwartet, dennoch bin ich zu langsam. Der Boxhandschuh findet einen Weg durch meine Deckung und auf meine Nase. Der zweite Schlag trifft meine Lippe, die wiederum auf meinen Zahnschutz trifft - ein kurzer Schmerz. Zwanzig Sekunden später ruft der Trainer: "Zeit!" Die Partnerübung ist zu Ende.

Eigentlich sollten wir das Ausweichen üben. Ich ziehe meinen Handschuh aus und berühre meine Lippe, dort wo sie gegen meinen Zahnschutz gedrückt wurde. Ich habe Blut an meinen Fingern. Jetzt schmecke ich es auch - leicht metallisch. "Das hat ja gut geklappt, mit dem Ausweichen," denke ich mir. 

"Alles in Ordnung?" fragt mein Trainingspartner. "Ja,...ja, alles in Ordnung," sage ich und schaue auf meine Bandagen, die ebenfalls Blut abbekommen haben. Eigentlich ist alles sehr in Ordnung. Ja, es tut weh, wenn der Gegner die Nase trifft. Man sieht Sterne, wenn der Hieb direkt aufs Auge ging. Manchmal hat man auch noch nach Tagen etwas vom Training - vorallem Muskelkater. Auf mein blaues Auge warte ich allerdings noch.

Trotzdem bin ich nach dem Boxtraining zufrieden, ausgeglichen, glücklich. Liegt es an den Endorphinen? Daran, dass ich meinem Gegner zurück geben konnte, was er mir gegeben hat? Vielleicht auch daran, dass ich mich austoben konnte? Es wird wohl alles sein, die Tatsache, dass ich mich spüren kann, dass ich nicht nur Geist bin - sondern auch Körper. Ich fühle mich ein bißchen wie Brad Pitt und Edward Norton in Fight Club. Manchmal tut es gut, sich zu hauen - aber keine Angst, ich habe nicht vor, eine Untergrundorganisation zu starten....denke ich. ;)

Donnerstag, 21. Februar 2013

Ich liebe ihn...


...warum hat er mich verlassen? Habe ich ihm nicht alles gegeben? - Schorsch? Habe ich nicht alles mit dir geteilt, dich in mein Leben integriert, mich gekümmert, wenn du meine Hilfe brauchtest? Ich gab dir Liebe und Wärme, gab dir Küsse und die Hand, stellte dich Freunden und Familie vor. Sie mochten dich, waren stolz, dass ich dich halten konnte, was ich aus dir gemacht habe.

Als ich dich das erste Mal sah, an dem Tag in der Bar, da wußte ich - den nehm ich mit, den nehm ich nach Hause. Seitdem bist du hier, seitdem sind Monate vergangen. Ich nahm dich nach Hause und du bliebst. Ich gab dir Wasser, ich gab dir Liebe, teilte meine Sorgen, streichelte deine Häärchen, borstig und doch weich wie Flaum. Anfangs fühltest du dich noch klein, doch ich half dir Wurzeln zu schlagen. Ich ermutigte dich, sprach dir gut zu. Du mochtest es bei mir. Du mochtest die Sonne, die durchs Fenster schien, den Schatten, der dich vor zuviel Hitze schützte. Du wuchst und blühtest auf, wuchst über dich hinaus. Ich war stolz auf dich, lobte dich: "Schorsch, schau was aus dir geworden ist. Schau was du noch werden kannst. Mach weiter so, ich liebe dich."

Dann kam Silvester. Es war wild - die Nacht. Irgendwas ist passiert, ich weiß nicht was. "Du hast ihm Bier gegeben", sagt ein Freund. "Bier? Ich? Aber das verträgt er nicht, er trinkt doch kein Bier. Ich würde ihm kein Bier geben." Hab ich ihm Bier gegeben? Kann es das gewesen sein? Irgendwas ist passiert an Silvester. Seitdem war der Wurm drinn, die Erde war verseucht. Weiße Würmer mit schwarzen Köpfen. Sie nagten an den Wurzeln, an dem was wir zusammen erarbeitet hatten. Warst du nicht glücklich Schorsch? So wie ich?

Du wuchst nicht mehr, nein du sacktest in dich zusammen. Ich begann mich zu sorgen, unternahm einen letzten Versuch, dich zu retten, dich bei mir zu halten. Habe dich angeschriehen, dass du dich nicht so hängen lassen sollst. Ich wollte dich nicht gehen lassen. Frische Erde, ohne Würmer - für dich Schorsch. Ich wusch dich, wollte den Dreck loswerden, doch ich tat zuviel. Ich habe dir zuviel Stress gemacht, zuviel von dem "Dreck" entfernt, an dem du dich festgehalten hast, der an deinen Wurzeln hing. Du hast es nicht überstanden, sankst in dich zusammen, bist du nur noch Stiel und Stengel warst, die Blätter nur noch in dünnen Lappen an dir hingen. Schorsch - ich kann dich nicht mehr halten. Es ist Zeit dich wegzuwerfen, bevor du schimmelst. Auf wiedersehen Schorsch - meine kleine Tabakpflanze. Ich habe wohl doch den schwarzen Daumen.

Steckbrief Schorsch
Gattung: Tabakpflanze
Alter: Unbekannt (6 Monate - ??)
Herkunft: aus der Kiste einer Zigarettenpromoterin
Lied zum Text: Frittenbude - Zeitmaschine aus Müll


Mittwoch, 20. Februar 2013

Mein Vater das Kind

"Mein Opa wird dieses Jahr 60 Jahre alt", erzählt mein 7-jähriger Neffe stolz. "Ja, mein Süßer. Und weißt du auch, warum ihr euch so gut versteht? Er ist nie erwachsen geworden." Es tippt mir jemand auf die Schulter, ich drehe mich um, keiner da - außer meinem Vater, der unschuldig in die andere Richtung guckt. Ich habe sehr gelacht - nicht. Das ist mein Vater, fast sechzig Jahre und immer noch hat er diese Flausen im Kopf.

Gut, mit den Jahren ist er ruhiger geworden. Er schmeißt nicht mehr jedesmal mit Papierkügelchen nach einem, wenn man im Restaurant sitzt, nur manchmal. Er hupt nur noch selten fremde Menschen auf der Straße an und winkt ihnen. Ja, früher hat er sogar noch das Fenster aufgemacht und irgendwas hinterher gerufen. Natürlich hupt er dabei nur Leute an, die sich auf der Beifahrerseite befinden, wieso soll es auch für ihn peinlich werden?!

Geht aber nie länger als zwanzig Sekunden neben ihm, egal wohin, es reicht der Weg zum Auto. Erst wird er kurz rüber schauen, wird schauen wohin du guckst. Dann wird er einen Schritt langsamer werden, sich unauffällig von schräg hinten nähern und versuchen dir ein Bein zu stellen. Ich kenne ihn, ich kenne diesen Blick. Deshalb werde ich langsamer, wenn er langsamer wird, schauen wenn er schaut, bleibe stehen, wenn er stehen bleibt, will ihn vorgehen lassen, wenn er mich vorgehen lassen will. Am Ende versuchen wir uns gegenseitig zum Gehen anzuschubsen: "Komm Papa, geh vor." "Nein, nein. Geh du ruhig vor." Beim sanften Geschubse wird immer auf den richtigen Abstand geachtet, falls doch einer das Bein raustreckt, wenn man wirklich gerade losgehen will.

Erwachsen ist das nicht, aber was heißt das schon: erwachsen sein. Ist man erwachsen, weil man aufhört sich zu necken? Ist man erwachsen, weil man das Leben ernst nimmt? Verantwortung übernehmen, zu seinen Fehlern stehen, zu seinen Entscheidungen stehen, sich kümmern, Konsequenzen ziehen könnnen - das sind Eigenschaften die man mit der Zeit lernen sollte. Aber das Leben leben, dass kann man nicht mit einem Stock im Arsch. Und kindisch sein, das macht so viel Spaß. Deshalb werde ich meinen Neffen weiterhin jagen, ihn versuchen zu fressen, versuchen lauter zu schreien als meine Nichte und ich werde den beiden Flausen in den Kopf setzen - harmlose - immer wieder ;)

Samstag, 16. Februar 2013

Ponylasagne und warum ich SpongeBob liebe

Iih, da ist Pferd in meiner Lasagne...wieherlich!! Schon wieder ein Fleischskandal: Gammelfleisch, Schweinepest, Dioxin im Fleisch und jetzt wird uns was vom Pferd erzählt. Ja, was kann ich denn nun essen? Soll ich Vegetarier werden? Oder gar Veganer? 

Nach jedem Skandal melden sich überzeugte Vegetarier: "Komm zu uns, komm auf die gute Seite. Wir töten nicht. Wir zwingen Tiere nicht in eine Massenhaltung. Wir sind die Besseren." Ich mag aber Fleisch: Ein gutes, saftiges Steak, ein leckerer Schweinebraten, Salami und Leberwurst zum Frühstück. Ich find Viehtransporte auch grausam, Hühner in einer Legebatterie sind furchtbar. Vor allem aber möchte ich wissen, was ich esse. 

Wie kann ich das wissen? Beim Schlachter meines Vertrauens? Oder doch lieber Bio? Aber selbst den Tieren, auf den Biobauernhöfen geht es nicht besser. Wenn alle nur noch Bio wollen, dann sind wir am Ende gar beim gleichen Problem. Wir sind einfach zu viele Menschen.

Hat vielleicht Agent Smith von Matrix recht, wenn er sagt der Mensch ist ein Virus? Ist der Mensch gar die Krankheit des Planeten und die sich häufenden Naturkatastrophen und Nahrungsmittelskandale seine Art uns loszuwerden? Tsunamis, Hurricanes, Erdbeben, Meteoritenschauer, BSE, Mäusekot im Mozzarella, EHEC (übrigens ein Angriff auf die Vegetarier)...

Ich kann auch ohne Fleisch überleben, auch ohne danach Mangelerscheinungen zu haben. Noch möchte ich das aber nicht. Und deshalb ist mir auch SpongBob wohl so sympathisch. Denn selbst dieser genügsame, naive Schwamm sieht rot, wenn man versucht ihm seinen Grill wegzunehmen.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Valentinstag - Bäääh

Der Valentinstag ist nun fast um und was habe ich geschenkt bekommen? Nischts! Und das ist auch gut so. Diese ganze Kommerzkacke, die sich die Blumenladenlobby ausgedacht hat, braucht kein Mensch. Ich möchte, dass mein Liebster mir Blumen schenkt, weil er an mich gedacht hat und nicht weil ihn ein Facebook-Eintrag daran erinnert: "Hey, hey, hey...heute ist (angeblich) der Tag der Liebe. Geh schnell, wie alle anderen Lemminge, in den Laden und kaufe nutzlosen Plunder." 

Die Valentinsliebhaber schreien jetzt wohl auf: "Du bist doch nur verbittert, weil du nichts bekommen hast. Das ist doch voll romantisch!" Ja, ja...dann bin ich halt verbittert. Ich geh auch in der Park Pärchen vergiften - ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Aber bitte, romantisch ist der Valentinstag nicht gerade. Marketingleute versuchen uns zu suggerieren, wir bräuchten einen speziellen Tag, um dem Partner seine Liebe zu zeigen. Das ist wie mit den dürren Models, das soll schön sein. Doch was haben wir davon? - Magersucht und Bulimie.

Romantisch ist: 

- Im Regen küssen 
- wenn er nachts vor deiner Tür steht und sagt: "Ich habe Pizza dabei."
- wenn er dir einen Cheesburger in die Bibliothek schmuggelt, weil du soviel lernen musst  (ungefragt)
- wenn er dir deinen Lieblingslolli mitbringt, weil er einfach dabei an dich denken musste
- wenn du merkst, er hat dir zugehört
- wenn er einen Plastikring aus dem Kaugummiautomaten zieht und dich fragt, ob du ihn heiraten würdest
- wenn er sich für dich prügelt
- wenn er sich um dich kümmert, wenn du krank bist
- wenn er dir eine neue Pflanze kauft, weil deine eingegangen ist
...

Und der Katalog ist nicht abschließend. Es gibt doch soviel mehr Arten, jemandem zu zeigen, dass man ihn gerne mag. Wer brauch da schon einen Valentinstag.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Schrullige Alte

"Ist das meine Zukunft?" fragte ich mich, als die mindestens 70-jährige alte Dame mit ihren zwei Zöpfen in die Bahn stieg. Gut, sie war recht dürr, flachbrüstig (vielleicht war das mal anders) und von hochgewachsener Statur - also das komplette Gegenteil von mir. Auch würde ich mir keine bunten Bänder um die Zöpfe wickeln und mir Schmetterlingsspangen daran hängen. Dennoch fand ich mich in ihr wieder.

Ich glaub es war ihr Blick, er traf mich, er sah mich, aber er kam aus einer anderen Welt. Ich weiß nicht was sie sah, als sie mich kurz anschaute - einen Biber vielleicht oder einen Kolibri? Es war auf jeden Fall nicht spannend genug, um sie aus ihrer Welt zu locken. An ihrem Grinsen konnte ich erkennen, dass es da sehr lustig sein musste. So lustig, dass sie hin und wieder laut lachte und sich schüttelte. Leider war ich zu weit weg, ich konnte nicht hören was sie redete, aber ihre Nachbarn schien es zu amüsieren.

Gerne wäre ich hingegangen, um zu fragen was sie sieht, wenn sie sich so wegbeamt. Ich kann das nämlich auch, mich komplett wegschalten. Was die Leute wohl von mir denken, wenn ich ähnlich debil grinsend in der Bahn stehe. So wie neulich, als ich an meinen Kumpel denken musste, wie er mir die Schreibtischlampe ins Gesicht hielt und fragte: "Wo waren sie am 19. Juli des Herbstes 2010?" Ich habe eine halbe Stunde lang nicht aufgehört zu lachen. Ich lache immer noch. Ich habe auch in der Bahn noch lachen müssen. Hat der Typ neben mir, mit mir mitgelacht oder mich eher ausgelacht? Dachte er: "Och, wie süß. Das kenn ich von mir," oder "Oh Gott, ich sollte mich umsetzen. Eine Irre!"

Ich glaube, noch habe ich den Vorteil jung und attraktiv zu sein, noch ist es niedlich. Doch was wenn ich Schlauchtitten bekommen, ich fast erblinde, weil sich meine Lider über meine Augen legen - ich eben alt und faltig werde? Wird der Junge neben mir den Platz wechseln, wenn ich anfange zu kichern? Wird er entsetzte Blicke mit seinem Kollegen austauschen? Wird er sich fragen, was der schrulligen Alte durch den Kopf geht? Womöglich!

Dienstag, 12. Februar 2013

Ich bin ein Miststück

Und das manchmal auch furchtbar gerne. Ja, manchmal suhle ich mich regelrecht in der Rolle des Miststücks. Es bringt einfach Spaß zu sehen, wie man andere Leute aus dem Konzept bringen kann. "Darf ich dir das Telefon hier lassen, damit ich eine rauchen kann?" "Ja, leg hin." "Darfst es aber auch gerne ignorieren, wenn es klingelt...hihi." Ein Miststück wie ich, ignoriert an dieser Stelle den Witz und fragt in einem leicht genervten Ton: "Warum sollte ich das ignorieren?" - Kein Applaus für Scheiße. Eines meiner Lieblingsmotto. Gut, ich hätte nett sein und wenigstens über den Witz lächeln können, aber ich hatte keine Lust.

Manche Frauen provozieren mich auch dazu, ein Miststück zu sein. Besonders wenn sie unterwürfig sind. "Oh mein Gott, ein gutaussehender Kerl." - An dieser Stelle wird sich auf den Rücken geworfen, der Bauch ausgestreckt, um Aufmerksamkeit gefiepst und freudig erregt geguckt. "Mädchen!! Wo ist dein Stolz?" Besonders wenn sie dann dabei ist, in mein Territorium einzudringen, meine Jungs wie ihre besten Freunde behandelt und versucht über mich an sie ran zu kommen. "Du nimmst Paracetamol? Aber das unterdrückt doch nur die Krankheit. Nimm doch lieber was homöopathisches." "Mhmm...Ich kann es auch sein lassen." Und am besten noch ein gedachtes "Bitch" dahinter. Bitch ist sowieso ein schönes Wort. Kann man so richtig garstig aussprechen...reicht manchmal schon, es nur zu denken. "Hast du das Klopapier versteckt?" - Bitch. "Nein, du (Ex-Freundin von dem Kerl den ich toll finde) brauchst nicht vorbei kommen, um nach der Party aufzuräumen" - Bitch. "Nein, ich kann dir seine Telefonnummer nicht geben" - Bitch. "Ja, ich habe größere Brüste als du" - Bitch. "Du WARST mal meine beste Freundin" - Bitch.

Was ist nur mit mir passiert? Ich war mal so ein nettes Mädchen. In der Grundschule zum Beispiel. Da sagte meine Mutter: "Kind, spiel mal mit der Meike. Die hat doch keine Freunde." Ich hätte antworten sollen: "Zu recht, Mama. Sie ist nicht lustig, sondern seltsam. Außerdem riecht sie komisch." Aber nein, ich war nett. Ich habe mit ihr gespielt und sie sogar zu meinem Geburtstag eingeladen. Deswegen hatte ich mehrere Mädchen hinter mir herlaufen, die mich für ihre beste Freundin hielten. Sie waren glücklich wenn ich mit ihnen spielte, zu ihren Geburtstagen kam und auch wenn sie ihren Puppen im Kinderwagen durchs Einkaufszentrum spazieren fuhren - mit 13 Jahren. Irgendwo hier war auch der Punkt, an dem ich beschloß: "Ich muss nicht mit jedem Reden. Ich muss auch nicht immer nett sein." Ich weiß nicht, ob es der Anblick der beiden 13-jährigen Mädels mit den Puppen war, die Tatsache, dass ich nun ein Teenager war, oder der Eintritt meiner Periode. Irgendwas in diesem Sommer, zwischen der 6. - 7. Klasse, ist passiert. Und ich danke dem Himmel dafür, denn ich bin manchmal echt gerne böse - Bitch!


Montag, 11. Februar 2013

Ich habe geträumt...

...und das was ich träumte, war sehr seltsam. Ich war in den Bergen und ging eine unbefestigte Straße entlang. Mein Liebster (ein mir völlig Unbekannter) ging an meiner Seite, die Sonne schien und die Luft war klar - hach, schmacht...wie schön. Wir waren auf dem Weg zu einer Feier, aber ich wollte viel lieber ein paar Lamas anschauen. Da nahm mein Liebster mich an der Hand: "Komm, ich zeig dir welche." Zusammen liefen wir die Straße weiter runter, vorbei an der Einfahrt die zur Party führte und kamen auf eine Wiese. An der Straße verdeckten noch große Hecken und Bäume die Sicht nach rechts, aber auf der Wiese war der Blick frei, die Kulisse der Berge war einfach atemberaubend. Und mein Liebster zog mich weiter. 

Gott, klingt das alles kitschig. Ich muss gleich selber brechen - aber keine Angst, der Traum wird noch...naja...sagen wir es mal so: anders. 

Das Ende der Wiese war auch gleichzeitg der Anfang einer tiefen, tiefen, tiefen, tiefen Schlucht. Und das Ende der Wiese, war unser Ziel. Dort auf einem abschüßigem Teil, kurz vorm Abgrund, war so etwas wie ein Gehege. Ich sah ein Holzgatter und Tiere hinter einem Zaun. Je näher ich kam, so eher sah das Ganze aber wie ein Käfig aus - wie ein Wrestlerkäfig, der oben zu ist. Mein Liebster öffnete die Tür und wir betraten die "Arena". "Hier sind deine Lamas", sagte er strahlend. Ich strahlte nicht. Zwar habe ich schon mal Lamas gesehen - vierbeinig, flauschiges Fell, geneigt zu spucken - ich war mir aber nicht sicher, was das hier war. Lamas waren es aber definitv keine. Besonders eines stach mir ins Auge.

Mein erster Gedanke war: "Ist das ein Möter? Halb Mensch, halb Köter?" Er stand aufrecht, hatte eine dunkle, hundeähnliche Nase und Fell auf dem Kopf. Aber nein, irgendwas stimmte nicht an dem Möterbild. Ich kam erst nicht darauf was es sein könnte, dann viel mein Blick auf seine, ich nenne sie mal salopp, "Hände". Es waren keine Hände, nein auch keine Pfoten oder Hufen. Es waren Elefantenfüße - seine Hände waren zwei dicke, graue, kreisrunde Elefantenfüße. Ich fragte mich, warum er Füße an den Armen hatte? War er doch ein vierbeiniger Elefant, der nur aufrecht stand, Fell auf dem Kopf trug und eine Hundenase hatte? Nein, auch falsch gedacht. Sein Unterkörper war eher eine Mischung aus Känguru und Ziegenbock. Das Fell war von einer Ziege, die Beine aber von einem Känguru. Jetzt im nach hinein finde ich, dass diese Figur auch Ähnlichkeit mit diesem Känguru aus dem Film "Big Daddy" mit Adam Sandler hatte - nur, dass er eben auch aussah wie ein Möter...mit Elefantenfüßen an den Armen. "Willst du das Lama nicht mal streicheln", fragte mein Liebster.

An dieser Stelle bin ich - dem Himmel sei Dank - aufgewacht und ich fragte mich: Was für eine Scheiße war das denn?? Was, mein liebes Unterbewußtsein, möchtest du mir mit diesem "Elemöteruru" sagen???!

u.A.w.g.

Samstag, 9. Februar 2013

Relaunch

"Was? Du willst Journalistin werden? Als Quereinsteiger? Du brauchst einen Blog." "Ach ja? Im Ernst? Okay." Scheiße...ich hasse bloggen. Was soll ich denn bloggen? Das ist wie Tagebuch schreiben und das konnte ich schon als kleines Mädchen nicht. Jeden Tag was schreiben, sich ausdenken was man aus seinem Leben erzählen will. "Ach was, da wächst du rein. Fang erstmal an zu schreiben, dann bleibst du dabei." Mhmm...genau. Ich bleib dabei. Sieht man ja an meinem ersten Post - November 2011. Das war vor über einem Jahr!

Nicht nur, dass meine Motivation nach dem ersten Post schnell nachgelassen hat. Nein, der Eintrag ist auch noch semi bis gar nicht gut - mal positiv ausgedrückt. Was wollte ich damit zeigen? Das ich witzig bin? Das ich frisch und frech bin? Klingt eher so, als ob ich versucht habe das Publikum von "Sex in the City" anzulocken. Dabei bin ich gar nicht "Sex in the City", auch nicht "Desperate Housewives" oder "Greys Anatomy". Nein, ich bin viel mehr...hmmm... ein Denker und Philosoph, der hin und wieder auch mal das Tanzbein schwingt. Wobei beim letzen Mal der Abend doch etwas wilder wurde. Beim nächsten Mal bin ich aber besser vorbereitet. Egal - was ich aber auf jedenfall bin: frei von Sarkasmus und Ironie.

Wie man es nimmt, der erste Blogversuch: Das war nicht ich. Ein einziges Thema und dann auch noch Männer, eine Struktur, einen einzigen Leitfaden, immer eine Studie suchen, immer witzig darüber schreiben - ich bin doch das Chaos. Meine Gedanken gehen rechts, gehen links, gehen hoch, gehen runter und wenn sie eine Idee gefunden haben, dann wird sie verfolgt, gepackt, festgehalten, geschüttelt, gewür... - naja, bis sie eben weint und mir alles erzählt. Kein Wunder, dass meine Fantasie sich in die Ecke gedrängt fühlte, immer in eine Richtung gehen. Was soll ich denn da finden? So macht schreiben doch keinen Spaß. Lasse ich also meinen Gedanken nun freien Lauf.

Was ich hier dann in Zukunft posten werde? Keine Ahnung! Ich werde mich wohl selber überraschen. Vielleicht erzähle ich, dass ich wieder von Nicolas Cage geträumt habe, oder das Dj Bobo im Serengeti Park geboren ist, vielleicht aber auch von dem Kerl neulich aus der Bar, der mich für den Teufel hielt (kischischischi, er hatte recht), oder aber auch nur meinen neuesten Witz. Wer weiß, wer weiß...