Freitag, 24. Januar 2014

Niesgesetze und ein Knutschpass

Ich habe geniest, um 15:33 Uhr. Laut Niesgesetz heißt das, eine Entschuldigung folgt. Wie, ihr kennt das Niesgesetz nicht? Naja, es war auch "only for Girls" und der Renner bei uns in der 8. Klasse. Immer wenn jemand geniest hat, wurde das Niesgesetz herausgezogen. Ein gefaltetes DIN A4 Blatt auf dem für jede halbe Stunde des Tages mit einer anderen Vorhersage die Sehnsüchte und Ängste der kleinen Mädchen befeuert wurde: "Er verheimlicht dir etwas", "Es wird geschehen", "Er hat Sehnsucht nach dir" oder auch "Dein Freund hat eine andere". Wenn das eigene Herz noch ein kleiner flatternder Kolibri ist, dann mag man an so etwas glauben. Insgeheim weiß man, das ist doch Blödsinn, aber irgendwo sitzt dann doch das kleine Kind in uns, das ein wenig daran glaubt. 

Deshalb glaub ich auch noch daran, dass jemand an mich denkt, wenn die Uhrzeiger übereinander stehen, oder es etwa 22:22 Uhr ist. Auch bei Schluckauf versuche ich manchmal den Namen einiger Personen zu sagen, die gerade an mich denken könnte - denn der Schluckauf ist vorbei, wenn man den Namen der Person sagt, die gerade an einen denkt. Als ich 14 Jahre war, habe ich am liebsten zwischen 9:31-10:00 geniest: "Ein blondhaariger denkt an dich." Den Namen dieses blondhaarigen habe ich dann auch in meinen Knutschpass eingetragen. Der war natürlich auch nur für Mädchen und musste immer bei mir getragen werden. Und wenn ich alle Punkte des Knutschpasses eingehalten hätte, hätte mir dieser Junge nach zehn Tagen gesagt, dass er mich liebt. Hmm... hat er nicht, muss wohl irgendwas falsch gemacht haben.

Menschen brauchen eben Hoffnung, den Glauben an etwas, dass man nicht beeinflussen kann. Wenn wir mit unseren Gedanken und Sorgen in den Seilen hängen, suchen wir nach einem Anker. Einige finden ihn in ihrer Religion, sie beten, wenn sie Hilfe brauchen, suchen Antworten in der Bibel. Andere haben ihre Ideologie, sei es eine politische oder auch die des Veganismus - und manche 14-jährige Mädchen haben eben das Niesgesetz. 



Freitag, 17. Januar 2014

Dinge die ich kann und die ich nicht kann

Ich kann nicht fliegen. Ich kann keinen Laserbeam abschießen. Ich kann nicht meine Zunge quer stellen. Ich kann nicht zaubern. Ich kann nicht an einem Seil hochklettern. Ich kann auch keinen Klimmzug machen. Ich kann keine Gedanken lesen. Ich kann nicht wissen, was deine Pläne sind, wenn du sie mir nicht sagst. Ich kann nicht ertragen wenn ich ignoriert werde, von jemandem, der mir wichtig ist. Ich kann nicht alles wissen. Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Ich kann niemanden zwingen, mir zu sagen, was er wirklich denkt. Ich kann meinem Herz keine Befehle geben. Ich kann auch deinem Herzen keine Befehle geben. Ich kann keinem helfen, der sich nicht helfen lassen möchte. Ich kann nicht sehen, wer das hier wirklich liest. Ich kann nicht überall sein. Ich kann nicht unfehlbar sein. Ich kann nicht aufhören an dich zu denken. Ich kann keine Gitarre spielen. Ich kann nicht mehr wachsen - körperlich. Ich kann nicht aufgeben. Ich kann nicht das Wetter ändern. Ich kann auch nicht meinen Nachbarn verprügeln, weil er seit fast zwei Wochen jede Nacht seine Musik laut aufdreht.

Was ich aber kann: Ich kann Autofahren. Ich kann lesen. Ich kann schreiben. Ich kann denken. Ich kann fühlen. Ich kann dir zuhören. Ich kann dich verstehen. Ich kann mit dir reden. Ich kann mich auch zurück halten. Ich kann am Boden liegen und wieder aufstehen. Ich kann dich sehen. Ich kann da sein. Ich kann dich halten. Ich kann Fehler machen. Ich kann daraus lernen. Ich kann weitergehen. Ich kann kochen. Ich kann Kaugummi mit geschlossenem Mund kauen. Ich kann unter der Dusche singen. Ich kann tanzen. Ich kann lachen. Ich kann weinen. Ich kann den Fernseher abschalten, wenn nur Blödsinn läuft. Ich kann mich im Kreis drehen. Ich kann Fallschirm springen. Ich kann alleine sein. Ich kann aber auch mit vielen Freunden sein. Ich kann trinken. Ich kann rauchen. Ich kann es aber auch sein lassen. Ich kann laufen. Ich kann gehen. Ich kann spazieren. Ich kann rückwärts Zählen. Ich kann das ABC. Ich kann meinen Neffen und meine Nichte an der Hand halten. Ich kann lieben. Ich kann lehren. Ich kann auf sie aufpassen. Ich kann beschützen.

Was ich gerne können würde: fliegen, einen Laserbeam schießen können, wissen was du denkst, wissen woran ich bin, wissen was die Zukunft bringt, wissen ob ich gerade einen Fehler mache, wissen was nach dem Ende kommt, ein Seil hochklettern, wenigstens einen Klimmzug können, wieder mit dir reden, meinem Kopf sagen können: Hör auf zu denken.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Diese Hormone...

Ich sage euch, eine Frau zu sein ist manchmal echt nicht einfach. Die Hormonschübe die man einmal im Monat erdulden muss, können mitunter echt komische Reaktionen hervorrufen. So sitzt man dann etwa vorm Fernseher und muss heulen, weil der kleine Roboterjunge von "AI - Künstliche Intelligenz" so herzzerreißend beim Fleischfest darauf besteht David - ein echter Junge - zu sein. "Ich bin David, ich bin David", brüllt er und ich möchte heulend zurück brüllen: "Ja, ich weiß. Komm zu Mama, David." Gott sei Dank lief nicht Armageddon, bei dem muss ich sowieso schon immer heulen.

Wenn dann zu den Hormonen auch noch Stress kommt, wie etwa das Examen, kann es auch passieren, dass ich anfange zu heulen, wenn bei Matrix Morpheus Neo vor den Agenten rettet oder Dumbledore Harry Potter erzählt, dass Nevilles Eltern in der Psychiatrischen-Anstalt leben. Für andere reicht dann aber auch schon der Anlass, dass sie nicht wissen in welchem Raum sie später Vorlesung haben. Ja, Hormone sind schon eine spannende Sache. Und man kann sich nicht dagegen wehren. Auch nicht, wenn der Schub dafür sorgt, dass auf einmal alle Männer um einen herum attraktiv aussehen und man selber ganz kribbelig wird. Bei mir immer kurz vorm Eisprung - fruchtbare Tage und so. Das einzige was hier hilft, um nicht gleich jeden Mann anzufallen, ist deine Freundin zu bitten, auf dich aufzupassen. Blöd nur, wenn gerade beide auf Hormonen sind.

Schlimm wird es, wenn man nicht genug Aufmerksamkeit bekommt, sei es von Freunden oder Verwandten oder auch dem Liebsten. "Sie hat mich heute nicht zurückgerufen, hat sie jetzt eine andere beste Freundin?" "Mein Kumpel will heute kein Bierchen mit mir trinken? Ist er von mir genervt?" Und wenn dann nicht mal der Papa einem antwortet, fühlt man sich wie der einsamste Mensch der Welt, den keiner mag. Ich hoffe dann immer, dass das mit den Hormonen schnell vorbei ist. Furchtbar sowas.

Montag, 6. Januar 2014

Fan-Tattos

Es gibt ja den ein oder anderen Fan, der sich die Liebe zu seinem Idol direkt auf den Leib schreiben lässt - auch wenn er dafür kurz leiden muss. Die eine lässt sich Michael Jacksons Gesicht auf den Oberarm tätowieren, der andere den Namen seiner Lieblingsband auf die Stirn, oder wiederum eine andere einmal alle wichtigen Schauspieler der Twilight-Saga auf den Rücken. Eine kleine und schöne Auswahl findet ihr hier.

http://www.pinar-viola.com/blog/2011/12/fan-tattoos/

Ob dies nun die besten, größten oder intelligentesten Fans sind ist die eine Frage. Die andere ist, wie sehen die Angehimmelten das? Wie würde ich es finden, wenn sich jemand mein Gesicht auf den Hintern nadeln lassen würde - wahrscheinlich gruselig.

Aber der Unterarm, der ist vollkommen Okay ;)