Ich kann mich nicht mit dir treffen. Ich kann
nicht mit dir zusammen sein. Ich kann meinen Job nicht kündigen. Ich kann nicht
mit so wenig Geld glücklich sein. Ich kann nicht meine Koffer packen und
einfach in die Pampa ziehen. Ich kann nicht das tun, was ich eigentlich
wirklich will. Ehrlich, bei solchen Sätzen kommt mir jedes Mal das Kotzen.
Warum nicht?
Im Grunde heißt es doch nichts anderes als: Ich
will nicht. Denn wenn du wollen würdest, dann würdest du auch machen. Ich kann
nicht, weil ich eine Freundin habe, weil ich sie nicht verlassen kann, weil ich
meinen Lebensstandard nicht aufgeben will, weil ich zu bequem bin, mein
bisheriges Leben tatsächlich aufzugeben, weil mir der Mut fehlt, dass
anzugehen, von dem ich bisher nur geträumt habe, weil ich Angst habe, dass es
am Ende gar nicht so toll ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Ja, aus einem
"Ich kann nicht" ist es schwer ein "Ich kann" zu machen.
Die innere Stimme muss überwunden werden, die Ängste die man hat, angegangen. Es
muss einem klar sein, dass man auf die Schnauze fallen kann, dass es verdammt
wehtun kann, dass die Erkenntnis sehr ernüchternd und unschön ist.
Doch am Ende weiß man Bescheid. Man weiß was aus dir
und mir geworden wäre, wenn wir getan hätten was du und ich gewollt hätten. Man
weiß ob man wirklich nicht mit so wenig Geld leben könnte. Und man weiß wie es
sich anfühlt, sein Leben zu leben, seinen Träumen nachzugehen. Und ist dies
nicht viel besser, als sich ewig Fragen zu müssen: Was wäre gewesen wenn?
Ungewissheit ist ein riesen Arschloch, das einem das ganze Leben versauen kann.
Das ein immer tieferes Loch in unsere Gehirne frisst, bis nur noch eine große
Leere übrigbleibt. Wie wäre es dann also mal lieber mit einem: Okay, ich kann
das. Ich habe heute Zeit für dich. Wäre das nicht schön?
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