Sonntag, 27. Oktober 2013

Es war einmal...

Eigentlich wollte ich mich ja darüber beschweren, wie sich die Mode der jungen Mädchen in den letzten Jahren verändert hat. Nach dem Motto: "Also, ich sah mit 13 Jahren auch noch aus wie 13 und heute sehen diese Mädchen aus wie 21. Die wissen doch gar nicht, was sie mit solch einem Outfit bewirken..." Stimmt immer noch, aber als ich in meiner alten Fotokiste rumwühlte, um nach Bildern zu suchen, die mich als 13-jährige zeigen, habe ich auch alte Briefe gefunden, die ich mir mit meinen Freundinnen im Unterricht geschrieben habe.

Sehr schön fand ich diesen Brief, den ich mit meiner besten Freundin im Physik-Unterricht geschrieben habe. Ich glaub wir waren 14 oder so:

Sie: Sie hat einen Popel im linken Nasenloch. Sven 2. (Der hatte auch ab und zu Popel in der Nase.)
Ich: Ich kann ihn sehen. Man, ist der groß.
Sie: Gautschi, ne? Ist das eklig. Wollen wir ihr sagen, dass sie so machen soll. (Meine Freundin hat hier eine Wegwisch-Bewegung gemacht)
Ich: Lass mal, dann müssen wir uns das nicht angucken.
Sie: Schenau. Oh man, kack Laser, so'n Schwachsinn, oder? Brechung?
Ich: Ja, lass mal Playtation spielen.
Sie: Playtation willst du spielen? Nein, sie hast eine Playtation.
Ich: Ich haste gestern eine Nintendo 64 bei sich.
Sie: Du hastest eine Nintendo 64 bei dich?
...

und dieser Brief, den ich mit einem Klassenkamerad während des Philosophieunterrichts geschrieben habe:

Ich: Na, mein Prinz!
Er: Na, Prinzessin, wie war mein überaus glorreicher Schuss? (Er meinte wohl den Brief, den er geworfen hat)
Ich: Ein Schuss ins Leere, aber mitten in mein Herz!
Er: Darüber, dass ich dein Herz im Sturm erobert habe, bin ich sehr glücklich. Ich dachte immer, du stehst wie ein Fels in der Brandung, der sich von mir nicht erobern lässt.
Ich: Das war einmal, doch du hast das Eis gebrochen, dass auf meiner Bergspitze war. Nun hast du aus diesem Eisberg einen Vulkan entstehen lassen.
Er: Mi Amore, welch Worte aus deinem zarten Munde.

Wir haben unsere Lehrerin natürlich nicht auf ihren Popel hingewiesen. Darüber reden war viel schöner. Und mein Philosophie-Lehrer meinte zu mir: "Um dich herum entsteht immer so eine leichte Albernheit." Anstatt sich so langweiligen Dingen wie Schillers "Die Räuber" zu widmen, Wellen zu berechnen, oder die Ankathete durch die Hypotenuse zu teilen habe ich lieber über Popel geredet. Hätte ich doch mal besser aufgepasst, mitgeschrieben was an der Tafel steht, dann wäre mein Abi auch etwas besser gewesen. Ich hätte mehr Zettel gehabt, von denen ich lernen kann, oder verstanden, was ich da tu - Aber wen interessiert das Abi jetzt noch? Und eine Hypotenuse musste ich bisher auch nicht mehr berechnen. Dafür hab ich jetzt lustige Erinnerungen auf Papier, kleine Comics, die wir im Unterricht gezeichnet haben, Liebesbriefe die vor Schmalz triefen und ein Einblick in mein Jugendliches Ich. Das war also mal ich? Gut, so vergesse ich das wenigstens nicht. Und das nächste Mal, wenn ich ein paar unlustige Jugendliche in der Bahn sehen, werde ich mich an diese Briefe erinnern und denken: "Darüber hättest du bestimmt früher auch gelacht."

Im Übrigen habe ich noch zwei Fotos gefunden, die ich euch gern zeigen möchte. Und nein, ich schäme mich nicht...das war ich eben auch mal ;)

Das bin ich mit 13 Jahren, auf einem Klassenausflug in Lübeck. Ich trage meinen Lieblingspulli.
Und dieses hier ist ein ganz wunderbares Foto, das meinen einzigartigen Modegeschmack zeigt. Man beachte das Biohazard-Band Shirt, die damals echt angesagte Addidas-Aufreiss Hose und mein Nick Carter Kissen mit dem ich posiere. Schön! Hier bin ich ungefähr 15.

2 Kommentare:

  1. Ich habe auch noch jede Menge Zettelchen daheim rumfliegen :D
    -Saso

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  2. Behalt die bloß, wirst immer wieder drüber lachen können. ;)

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