Freitag, 1. November 2013

Nächtliches Gezirpe

Kennt ihr das? Ihr liegt im Bett, kuschelt euch in eure Decke. Seit schon im Einschlafmodus, döst vor euch hin und freut euch auf eine Runde Schlaf. Langsam gleitet das Bewusstsein davon, man fängt an zu träumen, die Geräusche werden leiser und gedämpfter, die Autos werden zu einem Rauschen, der Wind zu einem sanften Säuseln, das nervige Geräusch dafür immer durchdringender und du fragst dich: WAS ZUM TEUFEL IST DAS FÜR EIN KRACH!!!??

Ich hab es gehört und jetzt kann ich es nicht mehr überhören. Es klingt wie das zirpen einer Grille und es wird mit jeder Sekunde lauter. Was kann das sein? Eine Alarmanlage, die drei Straßen weiter läutet? Ich kann es nicht orten und nicht zuordnen. Nur zuhören kann ich und mir vorstellen, wie eine gigantische Grille vor meinem Zimmer im 4. Stock sitzt und mir ihre blöden Beine ins Fenster hält. Ich brauche ein Gewehr, nein eine Bazooka, einen Raketenwerfer - irgendetwas. Wie Donald Duck, denke ich, so fühle ich mich gerade. Wie Donald der von seinem widerspenstigem Rollo und einem tropfendem Wasserhahn terrorisiert wird, bis er am Ende fast durchdreht.

 

An schlafen ist nicht mehr zu denken, das einzige worauf ich mich nur noch konzentrieren kann ist das Gezirpe. Es dringt in mein Ohr, in meine Ohrmuschel, übers Trommelfell bis ins Gehirn und spielt an meinem inzwischen äußerst dünnen Geduldsfaden. Ich sehe mich aufstehen, zum Fenster rennen, blöde nach links und rechts gucken und ihn die Nacht brüllen: Hör endlich auf!! Langsam steigt mein Puls und die Wut, gemischt mit Verzweiflung, steigt in mir hoch. Ich bin kurz vorm ins Kissen beißen und dann - ist es weg? Ich lausche, warte, traue mich kaum zu atmen. Welch Seelenfrieden, es hat aufgehört. Nun kann ich sanft in den Schlaf gleiten.


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