Samstag, 15. Juni 2013

Liebesfilme stinken

Warum ich Liebesfilme scheiße finde - insbesondere Liebeskomödien? Mann trifft Frau, Frau trifft Mann - sie verlieben sich, Bähmm. Dann wird es kompliziert, sie bewerfen sich im Restaurant mit Essen, beleidigen sich in der Öffentlichkeit, liefern sich eifersüchtige Spiele, rennen sich im Regen hinterher und am Ende entschuldigen sie sich und sind glücklich bis an ihr Lebensende - genau. Sogar die dicke Bridget Jones bekommt ihren Traumprinzen.
  
Dreieckgeschichten machen die Komödie ohnehin noch spannender. Er ist verliebt in zwei Frauen, kann sich nicht entscheiden. Die Eine ist ein Biest, die Andere die Nette - also die Richtige. Erst entscheidet er sich für das Biest, stellt dann aber fest, dass sie...nun, eben ein Biest ist. Schnell rennt er zur Netten, bringt ihr Blumen, singt ihr ein Lied unterm Fenster oder an einem anderen öffentlichem Platz, läuft auch hier wieder im Regen hinter her, sagt er sei ein Idiot und sie sind glücklich bis an ihr Lebensende.
  
In echt läuft es doch ganz anders. Er bleibt bei dem Biest, ist nicht glücklich bis an sein Lebensende. Stellt irgendwann fest, dass seine Frau....nun, eben ein Biest ist. Leider ist die Richtige in der zwischen Zeit weiter gegangen. Tja, Chance verpasst. Kein ich bin ein Idiot, kein im Regen rum Gerenne, keine Lieder, die gesungen werden. Das einzige was bleibt, sind die Erinnerung und die Frage: Was wäre gewesen wenn...? Was wäre, wenn ich das Richtige getan hätte, was wenn ich mit der Netten gegangen wäre? Wären wir glücklich? Hätten wir Kinder? Wären wir gute Eltern? Hätten wir ein Haus? Was wäre, wenn ich den Mut gehabt hätte, die zu Lieben, die mich so geliebt hätte, wie ich bin?
  
Nur eins würde ich wirklich gerne aus den Liebeskomödien adaptieren - Einmal, da will ich einem Typen eine richtige Szene machen, im Restaurant. So richtig mit Trinken überschütten, Nudeln nach ihm schmeißen, ihn anbrüllen, dass er ein Schwein ist und er sich verpissen soll. Und dann wenn er sich verpisst, werfe ich ihm noch meine Tomate hinter her, um ihn zu fragen, wohin zum Teufel er will.
 

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